Neue Musik - Aktueller Jazz - Improvisierte Musik

Gesellschaft für zeitgenössische Musik Aachen

JAN GERDES

Neue Musik - Klavier Solo "EAST-WEST-CENTRAL-SOUTH"

Samstag, 07.02.26 um 20 Uhr Klangbrücke Aachen im Alten Kurhaus

EAST-WEST-CENTRAL-SOUTH                                                               

Afrikanische und afrodiasporische zeitgenössische Klaviermusik

Jan Gerdes- Klavier

 

Der Klavierabend „ EAST-WEST-CENTRAL-SOUTH“ des Berliner Pianisten Jan Gerdes präsentiert zeitgenössische afrikanische und afrodiasporische Klaviermusik der Jahre 1986-2020.

Jan Gerdes gehört zu den interessantesten und wandlungsfähigsten Musikern seiner Generation. Als vielfach ausgezeichneter Pianist beherrscht er sowohl das klassisch-romantische als auch das zeitgenössische Repertoire. Internationales Aufsehen erregte er 2024 mit dem Album „EAST-WEST-CENTRAL-SOUTH“ mit zeitgenössischer afrikanischer Klaviermusik.

In einer zunehmend multipolaren und diversifizierten Szene der zeitgenössischen Musik möchte dieser Klavierabend das aktuelle zeitgenössische Musikschaffen des afrikanischen Kontinents sowie der aktuellen afrodiasporischen Szene in den Fokus der Aufmerksamkeit stellen.

Es ist spannend zu hören, wie hier musikalische Paradigmen der westlichen zeitgenössischen Musikszene übernommen, diese transformiert und durch eigene Paradigmen ersetzt werden. So entsteht ein umfassenderer und neuer Blick auf das zeitgenössische Musikschaffen über die rein westliche Perspektive hinweg.

Neben ausgewählten Werken des Albums „EAST-WEST-CENTRAL-SOUTH“ von Clare Loveday, Andile Khumalo und Bongani Ndodana- Breen, erklingen, dramaturgisch sinnvoll ergänzt, Klavierwerke der aktuellen afrodiasporischen New Yorker Szene mit Stücken von Hannah Kendall, Alyssa Regent und Julius Eastman.

Ein Klavierabend von seltener Intensität erwartet das Publikum: reich an Kontrasten, überraschend in seinen Ausdrucksformen und getragen von Werken, die bisher nur selten den Weg ins Konzertprogramm finden. In Jan Gerdes begegnet man einem Interpreten, der diese Klangwelten mit sensibler Gestaltungskraft und künstlerischer Vision auf höchstem Niveau erfahrbar macht.

 

Programm:

Teil 1 Afrika:

Clare Loveday (ZA,*1967):                  Johannesburg Etude 1 (2012)

                                                               Johannesburg Etude 2 (2015)

Andile Khumalo (ZA,*1978):                Schau-fe[r]n-ster II for piano (2014)

Bongani Ndodana-Breen (ZA,*1975): Isiko (2019)

Teil 2 Afrodiaspora:

Alyssa Regent (FR*1995):                  6 Miniatures for Solo Piano (2020)

                                                                (based on Four Quartets by T.S.Eliot)

Hannah Kendall (GB,*1984):             Processional (2018)

Julius Eastman (US,1940-1990):      Piano 2 for solo piano  (1986)

 

 

Der Pianist Jan Gerdes gehört zu den interessantesten und vielseitigsten Musikern seiner Generation. Als vielfach ausgezeichneter Pianist zwischen Tradition und Avantgarde beherrscht er sowohl das klassisch-romantische als auch das zeitgenössische Repertoire. 

So spielt er in seinen vielfältigen Soloprogrammen sowohl Bachs Goldberg- Variationen als auch Karlheinz Stockhausens Klavierstücke.

Jan Gerdes studierte Klavier an den Musikhochschulen Hannover und Detmold bei den Professor-innen Kurt Bauer, Nerine Barett und Renate Kretschmar- Fischer und besuchte Meisterkurse bei weiteren namhaften Pianisten wie Anatol Ugorski, Halina Czerny-Stefanska oder Edith Picht- Axenfeld. Eine internationale Konzerttätigkeit führte den vielfach ausgezeichneten Künstler in viele Länder Europas, nach Südamerika und Fernost. Er gastierte bei namhaften Festivals wie dem Schleswig-Holstein- Musik- Festival, Maerzmusik Berlin, Gaudeamus-Woche- Rotterdam, den Dresdner Musikfestspielen, Bregenzer Festspielen, Festival Memmix Palma de Mallorca, Festival Chiffren, den Stockhausen- Kursen, Festival Musica Straßburg, Kunstfest Weimar, Centre Acanthes Metz, den Haller Bachtagen, Ultraschallfestival Berlin, Beethovenfest Bonn, den Weingartner Tagen Neuer Musik, dem Westfälischen Musikfest und den Ferienkursen für Neue Musik Darmstadt und trat in den großen Konzertsälen wie Berliner Konzerthaus, Kölner Philharmonie, Essener Philharmonie, Konzerthaus Wien, Freiburger Konzerthaus, Tonhalle Düsseldorf Alte Oper Frankfurt und Berliner Philharmonie auf.

Er machte CD-, Fernseh- und Rundfunkaufnahmen für den NDR, WDR, MDR, HR, RB,

ORF, Deutschland Radio Berlin sowie beim Label Ambitus. 2008 erschien seine erste Solo-

CD `Gelände/Zeichnung` mit aktuellster zeitgenössischer Klaviermusik bei dem Label Zeitklang.

Gerdes arbeitete mit einigen der führenden zeitgenössischen Komponisten wie Karlheinz

Stockhausen, Wolfgang Rihm, Helmut Lachenmann und Peter Ruzicka zusammen und spielte Uraufführungen vieler weiterer Werke namhafter Komponisten wie Sidney Corbett, Peter Gahn, Brice Pauset, Moritz Eggert, Annette Schlünz, Markus Bongartz, Marcus Antonius Wesselmann und vielen mehr.

Als Grenzgänger zwischen Klassik, Neue Musik, Elektronica und Performance gründete er 2004 gemeinsam mit Thomas Andritschke das Improvisations- Kompositions- Duo „ EROL“, welches die Schnittstelle zwischen zeitgenössischer Klaviermusik und elektronischer Clubkultur auslotet. Das Album „ Die letzte Forelle“  erschien 2010. Seit 2018 arbeitet Jan Gerdes mit dem Berliner Elektronikkünstler und Techno-Produzenten Frank Bogdanowitz alias Dr. Nojoke als `rand`  zusammen. Im September 2022 erschien deren Debut- Album „ Peripherie“. Neben Aufführungen mit so unterschiedlichen Künstlern wie dem Schauspieler Christian Brückner oder der DJ`in Marusha entstanden auch zwei Filmprojekte der zeitgenössischen Oper Berlin, in denen er als Musiker und Schauspieler mitwirkte. Nach dem 2011 gemeinsam mit der Berliner Theatergruppe Nico and the Navigators auf die Bühne gebrachten szenischen Projekt `Petite Messe Solenelle` erfolgte 2017 eine neue gemeinsame Produktion `Im Gegensatz zu Dir`, in der Jan Gerdes als Musiker und Performer mitwirkt. Gemeinsam mit dem Musikpsychologen Dr. Schäfer entwickelte Jan Gerdes das Projekt `Das Geheimnis von Musik und Zeit`, welches als künstlerisch- wissenschaftliches Projekt im Rahmen der Dresdner Musikfestspiele im selben Jahr seine Uraufführung erlebte.

Darüberhinaus sind im Laufe der letzten Jahre eigene Klavier-Solokompositionen und Songs entstanden und ein Klavier- Soloprojekt mit dem Namen  `Songs & Improvisations`. Impulsgebend für dieses Projekt war das über die Jahre stetig wachsende Bedürfnis, die eigene musikalische Sprache, bei allem Respekt und aller Demut gegenüber den großartigen Qualitäten komponierter Musik des Repertoires, zu entdecken und ein Maß an musikalischer Entfaltung und Freiheit jenseits strengem Interpretentums zu erreichen.

Im Juli 2024 erschien das neue Album „ East-West-Central-South“ mit afrikanischer zeitgenössischer Klaviermusik beim Label Genuin, das von der Presse bereits überaus lobend erwähnt wurde. Erst vor kurzem kehrte Jan Gerdes von einer Tournee durch Südafrika mit Konzerten und Workshops in Johannesburg und Pretoria zurück.

Jan Gerdes lebt in Berlin und unterrichtet das Fach Klavier an der Universität Potsdam.

Er lehrte außerdem zeitgenössische Klaviermusik an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin, dem Mozarteum Salzburg, Improvisation an der Musikhochschule Mannheim, der University of Liverpool, zeitgenössisches Lied an der Musikhochschule Detmold sowie Neue/experimentelle Musik an der Universität Potsdam.

www.jan-gerdes.de

 

Karten Abendkasse: 20,- / 15,- (Ermäßigung für Music-Loft Schüler, Schüler, Studenten, Aachenpass)

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