Hören und Sprechen über Neue Musik

Toshio Hosokawa mit seiner Oper "Stilles Meer"
Freitag, der 01.06.2018 um 20 Uhr im Seminarraum der Klangbrücke
Vorbereitet werden die Treffen von Hören und Sprechen über Neue Musik von Hans-Walter Staudte und Günter Härtel




Der Eintritt ist frei, daher ist für diese Veranstaltung keine Online-Kartenreservierung möglich.
Konzert II
"Coming together" - Musik des Aufbruchs
Samstag, 19.05.18 um 20 Uhr Mulde des Ludwig Forum Aachen
Frederic Rzewski
Der in diesem Jahr 80 Jahre alt gewordene Komponist und Pianist Frederic Rzewski präsentiert persönlich seine legendären Variationen des Chilenischen Protestliedes: „The People United Will Never Be Defeated“.
1975 komponierte Frederic Rzewski 36 Variationen über das Thema und erschuf ein einstündiges, technisch extrem anspruchsvolles Klavierwerk, welches bei der 200-Jahr Feier der Vereinigten Staaten uraufgeführt wurde. Diese Uraufführung wurde damit zu einem kritischen Statement gegen die amerikanische Unterstützung der Militärjunta in Chile.
Karten Abendkasse: 20,- / 15,- (Ermäßigung für Schüler, Stundenten, Aachenpass)
„…als Rzewski selbst 1977 im WDR in der Konzertreihe „Neue Einfachheit“ seine Variationen über „The People United“ vorstellte: tonal, voller Melodik, Erotik, Wohlklang, reißerisch schwierig, hinreißend schön: da entsetzten sich die Kritiker und schalten ihn Verräter.
Einige der Schwierigkeiten in den Variationen über „The People United Will Never Be Defeated“ sind einfach nur fies, wie die 19. Variation mit den Stakkato-Verschiebungen. Andere sind ungreifbar, wie in der 34. Variation: weitestmögliche Lage beider Hände, Riesensprünge und Miniglissandi. Und dazu sollte dann auch noch klar und schön die unsichtbare dritte Stimme erklingen, diese Hymne der Bewegung des chilenischen Widerstandes, erfunden von Sergio Ortega, gesungen auf der ganzen Welt, übersetzt in alle Sprachen, die in Rzewskis Notenmeer immer wieder untergeht und wieder auftaucht und wieder untergeht: diese magische Melodie.
Der skandierte Sprechchor, mit dem „The People United“ traditionell bei den Demonstrationen auf der Straße begann, ist in kraftvolle Oktavgänge verwandelt worden. Das Marsch-Lied selbst, in Moll, sitzt auch bei Rzewski von Anfang an fest im Viervierteltakt-Korsett, aber auftaktige Triolen geben ihm einen leichtfertigen Twist mit auf den Weg, etwas Barmusikartiges, Chansonhaftes. Und dann geht es los: mit jeder neuen Variation weiter durch den Quintenzirkel. Nach einem von Rzewski entworfenen Modell über die Kunst des Improvisierens werden jeweils fünf Variationen in einer sechsten Variation zusammengefasst.
Es geht also um Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft und um die Struktur des Erinnerns. Um „einfache Ereignisse“, „Rhythmen“, „Melodien“, „Kontrapunkt“, „Harmonien“ und schließlich um „Kombinationen aus alledem“. Der Grundbass aus Purcells „Music for a While“ taucht auf und verschwindet wieder. Eislers Solidaritätslied, die Bandiera Rossa, Jazz und Pop. Alles drin. Das letzte Variationenpäckchen zieht die Summe aus dem Ganzen, anschließend darf improvisiert werden. Und wenn sie danach noch einmal, zum allerletzten Mal wiederkehrt, diese Melodie, pur und allein, wie das Thema in Bachs Goldbergvariationen wiederkehrt, dann ist das wie ein Amen. Oder: Basta.“ Eleonore Büning (FAZ 21.4.12)




Konzert I
"Coming together" - Musik des Aufbruchs
Freitag, 18.05.18 um 20 Uhr Mulde des Ludwig Forum Aachen
Neue Musik Ensemble Aachen plus und SOOKEE
Karten Abendkasse: 20,- / 15,- (Ermäßigung für Schüler, Stundenten, Aachenpass)
PROGRAMM
Louis Andriessen – Workers Union für freie Besetzung (1975)
Ein sehr rhythmisches Stück, eine Kombination aus individueller Freiheit und strenger Disziplin. Alle Musiker haben den gleichen Rhythmus aber nur eine ungefähre Tonhöhe und müssen versuchen im Gleichschritt zu bleiben „…etwa wie man politisches Handeln organisiert und weiterführt“ Andriessen 1990.
György Ligeti – Poeme Symphonique for 100 Metronome (1962)
Eine Komposition für 100 Metronome, die, eingestellt auf unterschiedliche Geschwindigkeiten auf „Kommando“ starten. Bis das letzte Metronom allein tickt und wieder Stille einkehrt wird Periodizität im Klang und Raum spürbar.
Federic Rzewski – Coming Together (1973)
Ein Minimalmusikstück für Ensemble und Sprecher. Diese emotional geladene Komposition greift auf die historischen Ereignisse des Gefangenenaufstandes 1971 in Attica, New York zurück. Ein Kultstücke und ein musikalischer Aufschrei nach Gerechtigkeit und Leben.
Cornelius Cardew – Red Flag Prelude (1973) / Revolution is the main trend (1974)/ The croppy boy (1973)
In den 70ern schrieb der britische Komponist zahlreiche politische Lieder und engagierte sich als Musiker auf Demonstrationen. Die drei Lieder kommen aus der Phase seines politischen Engagement.
John Cage – Thirteen (1992)
Das letzte Stück das Cage vor seinem Tod fertigstellte. Ein klassisches anarchistisches Stück für dreizehn Instrumentalisten.
Theo Pauss – Neues Werk (kriegt noch Titel) für Ensemble und Sookee UA
Ein Experiment: Eine Uraufführung eines Stückes für das Neue Musik Ensemble Aachen und Mitwirkung (Text und Gesang) der Berliner Rapperin Sookee, die sich in ihren Texten u.a. gegen den Rassismus in Deutschland engagiert.
Ausführende:
Rap -Sookee
Sprecher -Jochen Deuticke
Flöten – Olaf Futyma
Oboe- Anke Grotz
Klarinetten – Regina Pastuszyk
Fagott – Konrad Werner
Trompette -Anna Freemane
Posaune – Hendriks Sanders
Tuba/ KLavier – Ludger Singer
Violine – Martin Schminke
Violine -Lola Rubio
Viola – Tom Morrison
Cello – Cornelia Briese
Harf– Manou Liebert
Klavier – Theo Pauss
Schlagzeug – Jan van den Boomen




Joscha Oetz und Urbanic Cycles
Samstag, 12.05.18 um 20 Uhr Klangbrücke Aachen
Ein Nonett mit Spitzen-Musikern aus Köln, Berlin und Lima präsentiert der Kontrabassist Joscha Oetz mit seinem aktuellem Projekt Urbanic Cycles. Der kraftvolle, rhythmusbetonte Klang und die Besetzung seiner Band Perfektomat, welche er seit seiner Rückkehr nach Köln aus dem selbstgewählten, 11 jährigen Exil in Kalifornien und Peru erfolgreich führt, ist hierbei die Basis. Diese Klangsprache erweitert Joscha Oetz nun zum ersten Mal um die orchestralen Möglichkeiten eines mittelgroßen Large Ensemble. Dabei entsteht ein Sound, bei dem peruanische Rhythmen und Jazz auf Elemente von M-Base und Minimal Music treffen.
Schon die CD Perfektomat wurde von Fachleuten als einzigartig gelobt, und das nicht ohne Grund – Die Kombination von Jazz und Afro-Peruanischen Rhythmen und Klangfarben wie in dieser Musik ist hierzulande einmalig. Urbanic Cycles hebt diese Individualität auf eine neues Niveau.
Im Kontinuum seiner künstlerischen Tätigkeit zwischen Improvisation und Komposition, Neuer Musik, Jazz, Vermittlung und Forschung bedeutet für Joscha Oetz Identität Vielfalt, die Vokabel Heimat wird dabei im Plural geschrieben. Neben Offenheit in alle stilistisch/kulturellen Himmelsrichtungen und Interesse an der Vermeidung festgelegter Kategorien ist das Prinzip des „virtuosen Kosmopoliten“ Oetz, wie er einst bezeichnet wurde: gemischt werden darf, was man gut kennt.
Das Ergebnis: ein Freudenfeuer an vorwärtsweisendem, mitreißendem Jazz. Die Musiker verzaubern ihre Hörer mit Afro-Peruanischer Rhythmus-Finesse, Gelassenheit und Frenetik, mit lateinamerikanischer Leichtigkeit und sensibler Auslotung vielfältiger klanglicher Identitäten. Ein kaleidoskopisches Spiel zwischen einfach und komplex, entspannt, ambitioniert und weltgewandt.
Saxophone – Theresia Pillipp, Niels Klein und Leonard Huhn
Violine – Zuzana Leharova
Cello – Elisabeth Coudoux
Peruanischer Cajón – Laura Robles
Piano – Nils Tegen
Schlagzeug – Danny Schröteler
Kontrabass – Joscha Oetz
Karten Abendkasse: 15,- / 10,- (Ermäßigung für Schüler, Stundenten, Aachenpass)



Hören und Sprechen über Neue Musik

Exkursion zum "Freihafen" des Achtbrückenfestivals Köln
Dienstag, der 01.05.2018
Abfahrt ist um 9 Uhr 18 ab Aachen Hauptbahnhof. Wir fahren mit Gruppentickets. Interessenten möchten sich bittte bis spätestens Freitag, den 27.04. bei Günter Härtel verbindlich anmelden unter:
Vorbereitet werden die Treffen von Hören und Sprechen über Neue Musik von Hans-Walter Staudte und Günter Härtel




Der Eintritt ist frei, daher ist für diese Veranstaltung keine Online-Kartenreservierung möglich.
Hören und Sprechen über Neue Musik

Pascal Dusapins Oper "Perela Uoma die fumo"
Freitag, der 06.04.2018 um 20 Uhr im Seminarraum der Klangbrücke
Vorbereitet werden die Treffen von Hören und Sprechen über Neue Musik von Hans-Walter Staudte und Günter Härtel




Der Eintritt ist frei, daher ist für diese Veranstaltung keine Online-Kartenreservierung möglich.

SAVOHA
Freitag, 09.03.18 um 20 Uhr Klangbrücke Aachen
Seit nunmehr fast zehn Jahren beschäftige ich mich neben der Trommelei auf dem Schlagzeug auch mit der auf meinem Körper – Bodypercussion heißt diese Art der musikalisch-rhythmischen Betätigung. Mein Wunsch war es immer, Bodypercussion auch in einer Band zu präsentieren. Mit Sara Decker und Volker Heinze hab ich zwei ideale Mitstreiter gefunden. Wir haben eine Weile gejammt, rumexperimentiert und dann ein Programm geformt, von dem wir meinen, dass es sehr gut vor Publikum funktioniert – wie wir ja bereits bei mehreren Konzerten erfahren durften.
Die Musik des SAVOHA-Trios integriert Bekanntes aus den Bereichen Swing, Pop, Latin und auch eigene Kompositionen aller drei Interpreten. Auch ohne Harmonieinstrument werden die einzelnen Stücke problemlos „rübergebracht“ – der reduzierte, pure, transparente Band-Sound befördert die Konzentration auf’s Wesentliche – less is more! Das Ohr des geneigten Zuhörers wird nicht überflutet von einer Unmenge an gleichzeitigen Klangereignissen. Das Lauschen richtet sich nicht selten nur in eine Richtung – wenn eben z.B. die Stimme oder der Bass als einziges erklingt.
Harald Ingenhag
Karten Abendkasse: 15,- / 10,- (Ermäßigung für Schüler, Stundenten, Aachenpass)



Hören und Sprechen über Neue Musik

"Schwerbmetallanalyse" zur Rezeption von Heavy Metal Musik
Freitag, der 02.03.2018 um 20 Uhr im Seminarraum der Klangbrücke
Referent: Christian Castro




Der Eintritt ist frei, daher ist für diese Veranstaltung keine Online-Kartenreservierung möglich.

DUO GELLAND "Traumwerk"…die freien Kompositionen unserer Träume…
Samstag, 03.02.17 um 20 Uhr Klangbrücke Aachen
Das schwedisch-deutsche Spitzenmusiker-Paar DUO GELLAND löst seit 1994 den selbstgesetzten Anspruch
auf Wiedererfindung der Gattung Violinduo mit allein über 200 ihm gewidmeten Neukompositionen erfolgreich ein.
In einer intensiven szenischen Performance hören wir die Jahrespreisträger der Deutschen Schallplattenkritik 2008 mit Musik von James Dillon, Giorgio Netti, Hans-Joachim Hespos und Texten von Jean Cayrol.
Cecilia und Martin Gelland, Violinen
Die musikalischen Beiträge des Programms:
James Dillon – Traumwerk (1995/96)
In 12 Sätzen lässt der schottische Komponist James Dillon der Phantasie freies Spiel. Er selbst bezeichnet diese Sammlung als ein Tagebuch, eine Ansammlung von Eindrücken. In der musikalischen Gestaltung lässt er keine Grenzen zu, vom Leisesten bis zum Stärksten, vom Meditativen bis zum Schauderhaft-Erschreckenden, von Strenge bis zu Verspieltheit. James Dillon legt seiner Komposition einen Ausspruch Albrecht Dürers zugrunde:
„Jener, der ein Traumwerk realisieren will, muss alle Sachen darein mischen“ und er bezieht sich damit auf Dürers Randzeichnungen zum Gebetbuch Kaiser Maximilians aus dem Jahre 1515.
Giorgio Netti – inoltre (2006)
Die Möglichkeiten der Violine schöpft der Italiener Giorgio Netti (geb. 1963 in Mailand)
vollständig aus. inoltre ist eine Auftragswerk des Festivals Stockholm New Music, symbolisiert Alberto Giacomettis endlosen Versuch, den Kopf seines Bruders Diego zu modellieren. Es offenbarten sich für Giacometti immer neue Aspekte, immer tiefer drang er in das Unbekannte ein. Giorgio Netti versinnbildlicht dies mit der allmählichen Vereinigung von Klang, Körper und Instrument. Es entsteht eine Klangwelt, die sich durch die Kombination zweier Violinen vervielfältigt. Samadhi, das innere „Erglühen“ im Yoga, den mystischen Zustand der Befreiung bezeichnend, ist bewusst von Giorgio Netti gegen Ende des Stückes musikalisch eingebracht worden.
Hans-Joachim Hespos, (2012)
A E R I – klangszenen für zwei violinen (und tänzerische Spur)
„den singdrosseln gewidmet“ – vermerkt die Partitur; Wenn Drosseln Noten lesen könnten . . .
Dann müssten sie sich allerdings mit den für Hespos typischen Vortragsanweisungen vertraut machen, die etwa ein „wild diabolisches abschuften“ vom Interpreten verlangen. Vogelstimmen sind in der Musikgeschichte nicht selten. In der französischen Moderne war es besonders Olivier Messiaen, der in seinem Klavierwerk „Catalogue des oiseaux“ Vogelstimmen akribisch transkribiert und jeweils mit ihrem ornithologischem Namen versehen hat. Hespos hingegen hat seinen Drosseln neue Melodien komponiert, die allerdings auf den hochindividuellen Singmodellen jeder einzelnen Drossel in Hespos Garten basieren.
Komponiert für das schwedische „Duo Gelland“
Die Text-Beiträge zum Programm:
Texte des französischen Schriftstellers Jean Cayrol (1911-2005) … die freien Kompositionen unserer Träume…
aus Die lazarenischen Träume (1948)
Karten Abendkasse: 15,- / 10,- (Ermäßigung für Schüler, Stundenten, Aachenpass)



Vorbereitet werden die Treffen von Hören und Sprechen über Neue Musik von Hans-Walter Staudte und Günter Härtel




Der Eintritt ist frei, daher ist für diese Veranstaltung keine Online-Kartenreservierung möglich.